Umbruch nach Tokio: Der GOLDENE RING geht mit neuen Stipendiat*innen auf die Road to Paris

Pünktlich mit den ersten Frühlingstagen erwacht auch der GOLDENE RING aus dem Winterschlaf. Die Olympischen und Paralympischen Spiele von Tokio stehen für Nürnberg mit zwei paralympischen Medaillen als großer Erfolg in den Geschichtsbüchern. Die Qualifikation für Paris 2024 hat begonnen. Unser Förderkader erlebt im Hinblick auf den um ein Jahr verkürzten Olympia-Qualifikationszyklus den größten Umbruch unserer Vereinsgeschichte: Vier langjährige Athlet*innen scheiden aus der Förderung aus, sechs neue Stipendiat*innen kommen hinzu. Eine Newcomerin bringt eine olympische Medaille in einer bisher nicht bei uns im Förderprogramm enthaltenen Sportart ein.

Mit einer echten Underdog-Story gewann Bogenschützin Charline Schwarz im Recurve Mannschaftswettbewerb bei den Olympischen Spielen von Tokio sensationell die Bronzemedaille. In letzter Minute hatte das Deutsche Team bei den Europameisterschaften in Antalya (Türkei) mit einer Silbermedaille überhaupt erst das Ticket für Japan gelöst.

Von der sportlichen Perspektive der gerade mal 21-jährigen Polizeimeisteranwärterin sind wir beim GOLDENEN RING so überzeugt, dass wir der Empfehlung unseres achtköpfigen Expertenbeirats folgten, die strengen Förderkriterien in ihrem Fall etwas weiter auszulegen. Denn Charline kommt aus Feucht bei Nürnberg. 

Mit der Spitzensportgruppe der Polizei trainiert sie meistens in Berlin, startet aber seit 2005 für die Bogenschützen Feucht. Anfang März 2022 kürte sich Charline bei den Hallenmeisterschaften in Berlin zur Deutschen Vizemeisterin.

Hier geht es zum Athletenprofil von Charline Schwarz.

 

Bogenschützin Charline Schwarz ist seit 2022 Stipendiatin des GOLDENEN RING.
Ringer Hannes Wagner ist seit 2022 Stipendiat des GOLDENEN RING.

Der zweite Neue ist Ringer Hannes Wagner. Der gebürtige Lichtenfelsener tritt im griechisch-römischen Stil für den Athletik-Club aus seiner Heimatstadt an. In den Jahren 2020 und 2021 konnte Hannes die Bronze-Medaille bei den Europameisterschaften (bis 82 kg) erringen. Für eine bessere Perspektive für die Olympischen Spiele 2024 von Paris wechselte der 26-Jährige Blondschopf in die Gewichtsklasse bis 87 kg.

Im Moment gehört Hannes der Sportfördergruppe der Polizei in Dachau an, sein Haupteinsatzort als Polizist ist allerdings die Polizeidienststelle in Nürnberg. Er trainiert deshalb regelmäßig am hiesigen Landesstützpunkt beim SV Johannis 07 . Gemeinsam mit seiner Freundin lebt der überzeugte Vegetarier im Nürnberger Stadtteil Wöhrd.

Aufgrund einer Corona-Infektion verpasste Hannes unser Newcomer-Fotoshooting. Sein Athletenprofil folgt aber in Kürze. 😉

Jonas Schomburg wird neben Anabel Knoll und Simon Henseleit der dritte aktive Triathlon-Stipendiat beim GOLDENEN RING. Der 28-Jährige stammt gebürtig aus Hannover. Aktuell ist Jonas die Nummer 10 der Weltrangliste und damit der bestplatzierte Deutsche im Ranking. Bei den Olympischen Spielen 2021 von Tokio belegte er als bester Deutscher Platz 38 im Einzelrennen und Platz 6 im Mixed Team Relay zusammen mit Anabel. In Paris 2024 möchte Jonas auf seinem sportlichen Zenit voll angreifen und ist deshalb 2022 an den Triathlon Bundesstützpunkt in Nürnberg gewechselt. Jonas ist Teil der Sportfördergruppe der Bundeswehr.

Jonas steckt gerade mitten in einer intensiven Saisonvorbereitung  und kämpft sich durch mehrere Trainingslager im Ausland. Deshalb musste auch er beim Newcomer-Fotoshooting passen. Sein Athletenprofil steht euch aber auch bald zur Verfügung.

Die restlichen Neuen kommen allesamt aus der Sportart Taekwondo:

Die 23-jährigen Sportsoldatin Ela Aydin kämpft in der Gewichtsklasse bis 49 kg. Bis vor kurzem lebte und trainierte Ela in der Landeshauptstadt München. Im Zuge einer Zentralisierungsmaßnahme der Deutschen Taekwondo Union (DTU) wechselte sie im Februar 2022 an den Bundesstützpunkt in Nürnberg-Langwasser.

Seit 2013 ist die 10-fache Deutsche Meisterin nun schon Teil der Nationalmannschaft und konnte bereits eine Medaille bei Weltmeisterschaften und fünf Medaillen bei Europameisterschaften sammeln (2x Jugend).

Seit 2018 gehört Ela zur Sportfördergruppe der Bundeswehr. Außerdem ist sie seit 2019 im Besitz der Trainer-B-Lizenz für Taekwondo und vermittelt ihr Wissen an den Kampfsport-Nachwuchs.

Hier geht es zum Athletenprofil von Ela Aydin.

Ela Aydin wechselte 2022 an den Bundesstützpunkt in Nürnberg und ist seitdem Stipendiatin des GOLDENEN RING.

Iordanis Konstantinidis steht seit seinem 7. Lebensjahr auf der Taekwondo-Matte. Durch Kampfsportfilme ist er auf die Sportart gekommen und ist ihr treu geblieben. Genauso wie Ela Aydin trainierte er jahrelang beim TSV Dachau und wechselte nun gemeinsam mit ihr an den Taekwondo-Stützpunkt in Nürnberg.

Iordanis konnte bereits während seiner Zeit bei den Junioren Erfolge erzielen: Im Gedächtnis bleiben Bronze bei den Jugendeuropameisterschaften und der U21-EM.  Bei den Weltmeisterschaften 2019 der Senioren kämpfte er sich ebenfalls auf den dritten Platz. Zuletzt konnte er bei den Deutschen Meisterschaften 2021 in Berlin den Titel in seiner Gewichtsklasse bis 63 kg gewinnen. Dank seiner Leistungen wurde er Teil der Sportfördergruppe der Bundeswehr.

Hier geht es zum Athletenprofil von Iordanis Konstantinidis.

Ein echtes Nürnberger Taekwondo-Gewächs ist dagegen Anya Supharada Kisskalt. Auch wenn die in Thailand geborene Anya erst mit 10 Jahren nach Deutschland kam, durchlief sie ihre komplette sportliche Ausbildung bei der Taekwondo Elite NünbergIhr Fachabitur absolvierte sie 2021 an der Lothar-von-Faber-Schule. Seit März 2022 studiert Anya Maschinenbau an der TH Nürnberg.

Die seit kurzem 20-Jährige tritt in der Gewichtsklasse bis 49 Kilo an. Im Nachwuchsbereich zeigte Anya mit Bronze bei den Jugendeuropameisterschaften 2019 ihr Talent. Im Seniorenbereich sammelt sie seit zwei Jahren internationale Top-Platzierungen. Im März 2022 gewann Anya den Deutschen Meistertitel in ihrer Gewichtsklasse.

Hier geht es zum Athletenprofil von Anya Kisskalt.

Vier Athlet*innen verlassen die Förderung des GOLDENEN RING

Die beiden Taekwondo-Weltmeister Tahir Gülec von Taekwondo Özer und Hasim Celik von KSC Leopard Nürnberg beendeten nach der verpassten Qualifikation für Tokio im Sommer 2021 ihre langen und erfolgreichen Leistungssportkarrieren.

Boxerin Marie Retzer vom 1. ASC Nürnberg-Süd 07 entschied sich ihre Boxkarriere als Profi mit Promoter fortzusetzen. Obwohl sie plant beim kontinentalen Qualifikationsturnier im Jahr 2024 um einen Startplatz für die Olympischen Spiele von Paris anzutreten, ist ihr Athletenstatus außerhalb der Amateurverbände nicht kompatibel mit den Förderkriterien des GOLDENEN RING.

Sprinter Patrick Schneider wechselte nach einem verletzungsgeplagten Jahr 2021 von der 400 auf 800 Meter Distanz. Solange bis er auf der neuen Strecke an sein altes Leistungsvermögen angeknüpft hat, bleibt sein Stipendium beim GOLDENEN RING  ausgesetzt.

Somit beginnen wir die Olympiade mit 14 Stipendiat*innen, dem größten Förderkader unserer sechsjährigen Geschichte! Möglich macht das die fortwährende und großzügige Unterstützung unserer fünf Partnerunternehmen Sparkasse Nürnberg, alpha Gruppe, Lebkuchen Schmidt, Rödl & Partner und ipp. Herzlichen Dank dafür!

Denn nur gemeinsam können wir unseren Stipendiat*innen eine echte Hilfestellung auf der Jagd nach Medaillen und einem Startplatz für die kommenden Olympischen und Paralympischen geben. Gehen wir sie an, die Road to Paris!