Taekwondo EM in Manchester: Einmal Bronze und viel gelernt

Gleich vier Nürnberger Athlet*innen gingen am vergangenen Wochenende bei der Taekwondo-Europameisterschaft in Manchester auf die Matte – mit ganz unterschiedlichen Erwartungen.

Ela Aydin startete in der Gewichtsklasse bis 53 kg an Nummer 1 gesetzt. Mit einem überlegenen 12:1 Sieg gegen Roya Hajiyeva aus Aserbaidschan stand sie bereits einen Schritt vor dem erneuten Medaillengewinn bei einer Europameisterschaft.

Im Viertelfinale bezwang Ela die Rumänin Liana Musteata klar mit 12:5 Punkten und sichert sich die insgesamt fünfte EM-Medaille ihrer Karriere. Im folgenden Kampf gegen Musteata fand Ela allerdings keine Mittel sich durchzusetzen und musste die Rumänin im Halbfinale bei der EM 2021 und in der Olympiaqualifikation ziehen lassen.

Das zweite Halbfinale gegen die Türkin Zeliha Agris, Weltmeisterin 2017, verlief ausgeglichen. Beide Kämpferinnen punkten. Am Ende war es aber Agris die einen knappen 4:3 Sieg einfährt und Elas Goldträume zerplatzen lässt.

Ela Aydin auf dem Podest bei der Taekwondo EM in Manchester (Foto: Peter Bolz).

Alema Hadzic von der Taekwondo Özer vertrat die Deutschen Farben in der Gewichtsklasse bis 73 kg beim Kampf um Edelmetall. Mit ihren gewohnten Stärken versuchte sie bemüht den Kopfschutz von Nika Klepac aus Kroatien zu treffen. Doch die Kroatin hatte sich gut auf Alemas Stärke eingestellt und vereitelte der Nürnbergerin die Treffer. Der Kampf endet knapp mit 4:2 Punkten für die Kroatin. Damit schied Alema aus dem Turnier aus.

Bei ihrer ersten Senioren-Europameisterschaft war Anya Kisskalt in der Gewichtsklasse bis 49 kg ganz nah dran an ihrer ersten EM-Medaille. In ihrem Debütkampf ließ unsere Stipendiatin von der Taekwondo Elite Nürnberg Patimat Abakarova (Aserbaidschan), der Bronzemedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von Rio 2016, mit 18:7 Punkten keine Chance. Im Viertelfinale stand Anya der Israelin Abishag Semberg gegenüber. Die Bronzemedaillengewinnerin vom Tokio 2021 wurde ihrer Favoritenrolle in diesem Kampf allerdings gerecht und erkämpfte einen 21:12 Punktesieg über unsere jüngste Stipendiatin. Mit Platz 5 auf ihrer ersten Europameisterschaft bestätigt Anya allerdings ihr großes Potenzial und ihre Ambitionen in Zukunft den Sprung aufs Podest zu schaffen.

In der Gewichtsklasse bis 63 kg startete Iordanis Konstantinidis. Unser 23-jähriger Stipendiat verband gute Erinnerungen mit der Stadt Manchester. Denn hier gewann er 2019 die letzte und einzige WM-Medaille für Deutschland. Diesmal fand Iordanis allerdings von Beginn an nicht in den Kampf und musste schnell einem Rückstand hinterlaufen. Er verlor am Ende mit 18:24 Punkten seinen Auftaktkampf gegen Novak Stanic aus Serbien und schied aus der EM aus.

 

Viel Zeit für eine ausgiebige Analyse bleibt nicht: Bereits in zwei Wochen starten unsere Taekwondokas beim Grand Prix in Rom, wo es die sechsfachen Weltranglistenpunkte zu holen gibt. Hier wird erstmals bei einem großen Event mit den neuen WT-Wettkampfregeln gekämpft. Außerdem kämpfen die Athlet*innen in ihren Olympischen Klassen, was eine zusätzliche Herausforderung darstellen wird. Das Jahreshighlight bleiben aber die Weltmeisterschaften im November 2022.