Talisos unstillbarer Hunger auf Rekorde

Die deutsche Schwimmszene staunte vergangene Woche einmal mehr über das Nürnberger Wunderkind Taliso Engel. Unser 20-Jähriger Paraschwimmer startete am 18. November in Wuppertal bei den Deutschen Kurzbahn Meisterschaften der Nichtbehinderten.

Auf seiner Paradedisziplin 100m Brust beendete Taliso den Vorlauf in 1:01,19 Minuten. Nachdem ein weiterer Schwimmer exakt die gleiche Zeit schwamm und die beiden zusammen den 8. Platz belegten, gab es ein Ausschwimmen um den letzten Platz im Deutschen A-Finale. Dieses Ausschwimmen konnte Taliso mit 1:00,75 Min – einer neuen persönliche Bestzeit – für sich entscheiden. Diese Zeit hätte bei einem Para-Wettkampf Weltrekord in seiner Behindertenklasse bedeutet. Aber, es war eben ein Wettkampf des Deutschen Schwimmverband (DSV) und nicht des Deutschen Behinderten Sportverbandes (DBS). Damit ist die Geschichte aber noch nicht zu Ende: Im A-Finale steigerte sich Taliso auf 1:00,45 Minuten und belegte damit den 7. Platz – bei den Nichtbehinderten!

Nachdem am gleichen Wochenende die Deutschen paralympischen Kurzbahnmeisterschaften  in Düsseldorf stattfanden, wechselte er am Samstag die Schwimmhalle und trat erneut über 100m Brust an. Taliso konnte sich trotz der hohen Belastung des Vortages erneut steigern: 1:00,26 Minuten. Damit stellte Taliso einen neuen Para-Weltrekord auf, den auf absehbare Zeit wohl nur er selbst unterbieten kann.

Dass Taliso am Sonntag noch zwei weitere Para-Weltrekorde folgen ließ, überraschte dann niemanden mehr: 200m Brust in 2:18,62 Minuten und erstmals ein Rekord über 50m Freistil in 23,38 Sekunden (vorher 23,85 Sekunden – seit 2014).