Olympia-Traum geplatzt: Taekwondokas scheitern in Sofia

Beim europäischen Qualifikationsturnier in Sofia am 9. und 10. März stand für den Deutschen Taekwondo-Nationalkader Viel auf dem Spiel. Das Turnier war die letzte Chance, sich eines der begehrten Tickets für die Olympischen Spiele in Paris zu sichern.

Mit Ela Aydin und Imran Özkaya waren gleich zwei Nürnberger für das europäische Qualifikationsturnier für Paris nominiert.

Der Qualifikationsmodus für die Olympischen Spiele im Taekwondo könnte dabei erbarmungsloser nicht sein: Die Frauen und Männer kämpfen jeweils in nur vier anstatt acht Gewichtsklassen (49 kg, 57 kg, 67 kg und über 67 kg beziehungsweise -58 kg, -68 kg, -80 kg und über 80 kg). Pro Nation werden nur vier Startplätze (2x männlich, 2x weiblich) über alle Gewichtsklassen vergeben. Über die Weltrangliste sind nur Athletinnen und Athleten direkt qualifiziert, die in den Top 5 des Olympischen Rankings liegen. Lorena Brandl aus Oberbayern schaffte dieses Kunststück als einzige Deutsche Athletin. Unsere Stipendiatin Ela Aydin (bis 49 kg) und unser Stipendiat Imran Özkaya (bis 68 kg) wurden dagegen von den Bundestrainern für das Qualifikationsturnier nominiert. Dort mussten beide bis ins Finale vorstoßen, um sich den Traum von Paris zu erfüllen. Trotz intensiver Vorbereitung und knüppelhartem Training erwischten die beiden Nürnberger Taekwondokas in Bulgarien keinen guten Tag:

Ela startete am Samstag im Achtelfinale mit einem souveränen 2:0 Sieg gegen die Aserbaidschanerin Hasanadze. Im Viertelfinale traf Ela dann auf die spätere Turniersiegerin, Ilenia Elisabetta Matonti. Gegen die gute Form der Italienerin war nichts auszurichten: Ela unterlag in der ersten Runde mit 3:1. In der zweiten Runde führte Ela nach Punkten mit 6:5, erhielt aber zwei Sekunden vor Schluss eine Verwarnung wegen Inaktivität und verlor dadurch die zweite Runde mit 9:6.

Ela Aydin gab bei den European Qualifiers alles. (Foto: Peter Bolz)
Ela Aydin gab bei den European Qualifiers alles. (Foto: Peter Bolz)

Imran startete am Sonntag ins Turnier. Er kam beim Auftaktkampf an seine mentalen Grenzen, wie es Bundestrainer Marco Scheiterbauer später analysierte. Unser 24-jähriger Stipendiat musste sich trotz guter kämpferischer Leistung relativ deutlich mit 0:2 Runden gegen den Montenegriner Becovic geschlagen geben.

Die Enttäuschung war am Tag nach der verpassten Chance bei Ela und Imran natürlich groß. Beide konzentrieren sich aber schon auf ihre nächsten Aufgaben: Für beide steht dieses Jahr noch eine EM an. Ela tritt zusätzlich noch bei den Militärweltmeisterschaften an.