Auch wenn sich mit Lorena Brandl letztlich eine Deutsche Taekwondoka für die Olympischen Spiele in Paris qualifizierte, so hatte sich die Deutsche Taekwondo Union doch mehr ausgerechnet bei der Europa-Qualifikation für Paris. Mit unseren Stipendiaten Ela Aydin und Imran Özkaya schieden zwei aussichtsreiche Kandidaten früh aus. Umso bedeutender macht das den aktuellen Medaillen-Erfolg der dritten Nürnberger Taekwondoin: Anya Kisskalt.
Bei ihrer erst zweiten Europameisterschaft im Seniorenbereich kämpfte sich die 22-Jährige in Serbien aufs Podest. Und der Weg dorthin hätte in der Gewichtsklasse bis 49 kg nicht steiler ausfallen können: Im Viertelfinale traf Anya ausgerechnet auf die Lokalmatadorin Milica Milić aus dem Ausrichterland. Anya wurde beim Gang auf die Matte mit „Serbia, Serbia“ rufen empfangen. Sie schaffte es trotzdem einen kühlen Kopf zu behalten und setzte sich am Ende mit 2:0 durch (1:1 und 8:5). Im Halbfinale wartete mit der Spanierin Adriana Cerezo die Silbermedaillengewinnerin von Tokio. Anya unterlag mit 0:2 (0:0 und 2:3).
Der Erfolg wird Anya weiter Auftrieb geben und ihr bei der Entwicklung vom Talent zur etablierten Medaillenkandidatin spürbar helfen.
Ela Aydin konnte aufgrund einer Knieverletzung nicht am Turnier teilnehmen. Imran Özkaya ging angeschlagen in die Wettkämpfe, biss auf die Zähne, unterlag aber im Viertelfinale. Damit verpasste er eine Medaille knapp.
Fotos: Peter Bolz (Deutsche Taekwondo Union)