Rund 20 Nürnberger Spitzensportler bekamen von namhaften Referenten aus der regionalen Sportberichterstattung wertvolle Tipps für ihren Auftritt in der Öffentlichkeit. Im Anschluss rundete ein Fotoshooting einen spannenden Tag für unsere Stipendiaten ab. Mehr Infos zum Workshop findet ihr hier
Im Schlagschatten von Volkssport Fussball bekommen verheißungsvolle Taekwondo-, Badminton- oder Schwimmtalente oft nur wenig mediale Aufmerksamkeit. Bei großen sportlichen Erfolgen sehen sie sich plötzlich mit einer neuen Situation konfrontiert: Kameras, Aufnahmegeräte und Mikrofone werden ihnen entgegengestreckt und Journalisten überhäufen sie mit Fragen. Der Moment, in dem man sich als junger Mensch wahrscheinlich einfach überfordert fühlt, ist aber gleichzeitig auch eine der wenigen großen Chancen für die Athleten, die breite Öffentlichkeit und potentielle Sponsoren nachhaltig auf ihre Karriere aufmerksam zu machen.
Die Athleten aus dem olympischen Amateur-Spitzensport benötigen somit noch mehr als ihre Kollegen aus dem kommerzialisierten Sport Unterstützung für ihre mediale Präsenz. Aus diesem Grund veranstalteten wir für unsere Stipendiaten sowie weitere Nachwuchssportler von regionalen TV-, Print- und Radio-Journalisten am vergangenen Freitag einen PR-Workshop bei unserem Partner Sparkasse Nürnberg. „Eines unserer Ziele ist, unsere Stipendiaten nicht nur finanziell zu fördern, sondern ihnen auch in anderen Bereichen Hilfestellungen zu geben. Gerade der Kontakt mit den Medien ist für unsere Athleten eine Riesen-Möglichkeit zur Selbstvermarktung, auf die wir sie mit dem PR-Workshop vorbereiten möchten“, so Max Müller, erster Vorstand beim GOLDENEN RING e.V.
Dr. Michael Kläver, stellvetretendes Vorstandsmitglied bei der Sparkasse Nürnberg, begrüßte die rund 20 Teilnehmer des Workshops und eröffnete die Veranstaltung gemeinsam mit GOLDENER RING Vorstand Max Müller. Der erste Vortrag widmete sich den Sozialen Medien. Benny Jung, Social Media Referent bei der Sparkasse Nürnberg und zweiter Vorstand beim GOLDENEN RING erklärte den Teilnehmern, welcher Kanalmix, welche Inhalte und Multiplikatoren einem Sportler helfen, eine maximale Reichweite auf Facebook oder Instagram zu erzielen und interessant für Unternehmen zu werden. „Auch eine kleine, aber aktive Community mit weniger als 1.000 Followern kann für regionale Unternehmen durchaus interessant sein“, konstatierte Jung. Es müsse ja nicht immer gleich der langfristige Sponsoringvertrag sein, eine Social Media Kooperation könne für einen Sportler den bekannten Fuß in der Tür bedeuten. Sachleistungen im Tausch gegen Reichweite in den Sozialen Medien beudeteten für einen Leistungssportler ebenfalls eine finanzielle Entlastung, fügte Jung hinzu.
Philipp Waldmann, Redaktionsleiter bei Franken Fernsehen und seit vielen Jahren Moderator der Sportkabine, gab den Athleten Empfehlungen zum Verhalten in einer Interviewsituation vor laufender Kamera: Mit der richtigen Mimik, Gestik und Sprache bliebe man dem Zuschauer im Gedächntis und steigere seinen Bekanntheitsgrad nachhaltig. Er empfahl den Athleten geschlossene Fragen nach Möglichkeit offen zu beantworten und ihre Aussage in maximal 20 Sekunden auf den Punkt zu bringen. Man solle sich im Vorfeld Gedanken zu einem Interview machen, aber keine Texte auswendig lernen, denn Authentizität sei das Wichtigste. No-Go’s seien Kaugummi kauen, eine unsichere Körperhaltung mit zum Beispiel Händen in den Hosentaschen oder nervöses Rumzupfen an der Frisur. Am Ende lud Waldmann die Athleten des GOLDENEN RING sogar zu einem Medientraining beim Franken Fernsehen ein.
Sebastian Gloser, Sportredakteur bei den Nürnberger Nachrichten, gab Einblicke in die Arbeit einer regionalen Sportredaktion. Er zeigte den Athleten, mit welchen Aussagen sie aus den üblichen Sport-PR-Floskeln herausstechen, ohne sich mit zu privaten Informationen in die Bredouille zu bringen. Auch die Bedeutung der Eigeninitiative bei der Bereitsstellung von Informationen für die Lokalredaktionen stellte Gloser heraus. Für die Thematik Bildrechte und den Pressekodex im Hinblick auf Sponsoren sensibilisierte Gloser die Teilnehmer des PR-Workshops.
Guido Seibelt, Programmkoordinator bei Radio Gong 97.1, Pirate Gong und Koordinator Sport beim Funkhaus Nürnberg sowie Stadionsprecher des 1. FC Nürnberg, verriet den Teilnehmern sprachliche und erzählerische Tricks, um beim Zuhörer eine bleibende Wirkung zu erzielen. Alleine schon durch die richtige Körperhaltung – den schulterbreiten Stand mit durchgestrecktem Kehlkopf – ließe sich die eigene Sprache merklich verbessern. Durch das bewusste Sprechen von Satzzeichen mit Höhen und Tiefen in der Stimme, erleichtere man den Radio-Journalisten eine Nachbearbeitung der eigenen Aussagen und steigere damit die Wahrscheinlichkeit im Radio als O-Ton gebracht zu werden. Klare Statements ohne Negationen und Relativierungen unterstützen dabei den Transport der eigenen Botschaft zum Radio-Hörer. Seibelt lud den GOLDENEN RING ebenfalls für ein Ad-Hoc-Medientraining ins Funkhaus Nürnberg ein.
Das Seminar-Programm rundete schließlich Christopher Dietz, Geschäftsführer von unserem Partner Werk :b Events ab. Der erfahrene Event-Veranstalter und ehemalige Pressesprecher der Nürnberg Ice Tigers, referierte mit vielen Beispielen aus der Praxis über die Must-Do‘s und No-Go’s im Kontakt mit Sponsoren. Dietz betonte wie schwer es für Leistungssportler außerhalb des Fußballs sei, Sponsoren zu finden. Ein Anknüpfungpunkt seien aber Sponsoren des eigenen Spitzensportverbandes oder kleinere regionale Unternehmen. Gerade der persönliche Kontakt mit Unternehmern spiele hier eine entscheidende Rolle. Amateurspitzensportler hätten eine viel größere Nahbarkeit und sollten das zu ihrem Vorteil nutzen. Die Möglichkeiten der Sozialen Medien – gerade für Bartergeschäfte – stelle Dietz heraus und schlug damit in die gleiche Kerbe, wie zuvor Jung.
Die Referenten – die alle auf ein Honorar verzichtet hatten – bekamen nach ihren Vorträgen als Dankeschön eine Dose Elisen-Lebkuchen von Lebuchen Schmidt und eine limitierte GOLDENER RING Snapback-Cap vom TEAMEQUIPMENT24. Auch an die Zuhörer hatte Lebkuchen Schmidt gedacht und einen Karton leckeres Dürerbrot bereitgestellt, das sicherlich konzentrationsfördernd auf das Plenum wirkte.
Nach einem gemeinsamen Lunch ging es am Nachmittag für die Athleten des GOLDENEN RING vor die Kamera und ins Blitzlichtgewitter. DC Fotografie – das Studio, mit dem der GOLDENE RING 2016 das Motiv der drei Nürnberger Olympia-Teilnehmer 2016 vor der Kaiserburg entwickelt hatte – knipste einige Porträts und Gruppenbilder für die Online-Kommunikation der Sportler und des GOLDENEN RINGs. Gegen 17 Uhr ging ein ereignisreicher Tag zu Ende. „Das war ein super interessanter Tag mit vielen wichtigen Informationen über Medien und den Kontakt zu Journalisten. Gut fand ich auch die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Athleten“, fasste GOLDENER RING Stipendiat und Para-Schwimmer Taliso Engel vom 1. FCN Schwimmen seine Eindrücke vom PR-Workshop zusammen.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei den vier Referenten, unseren Partnern Sparkasse Nürnberg und Lebkuchen Schmidt, den Jungs vom Fotostudio DC Fotografie sowie bei allen Teilnehmern für den gelungenen Workshop bedanken!