Die Slowenia Open im Para-Tischtennis vom 9. bis 13. Mai 2023 in Lasko waren mit über 400 Teilnehmern aus 50 Ländern sehr stark besetzt. Die Wettkampfklasse 11, der Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung, war nicht nur mit 20 Startern, sondern auch von der Spielstärke her, höherwertig besetzt als die letzte WM. Trotzdem gelang unserem Stipendiaten Florian Hartig vom TV Dietenhoven eine Überraschung: Er behielt gegen den Vizeweltmeister Kim Chang Gi aus Korea in einem hochklassigen und dramatischen Match, mit 3:2 die Oberhand.
Aber von Anfang an: In der Gruppe bekam es Hartig im ersten Match gleich mit dem späteren Turnierzweiten, Takamori aus Japan zu tun. Den wuchtigen Vorhandschlägen des Japaners hatte er zunächst nichts entgegen zu setzen. Erst im zweiten Satz konnte er das Spiel ausgeglichener gestalten, musste am Ende jedoch dem stark aufspielenden Weltranglisten Fünften zum klaren 3:0-Sieg gratulieren.
Im zweiten Gruppenspiel traf Flo auf Fira aus Polen. Die letzten drei Begegnungen mit Fira gingen verloren. Durch seine starken Druckblockbälle gelang es Flo das Spiel über weite Strecken zu dominieren und mit 3:1 zu gewinnen. Im letzten Spiel der Vorrunde trat Flo dann gegen den Vizeweltmeister Kim Chang Gi, Korea an. Er überraschte Kim von Anfang an mit guten Platzierungen und verhinderte damit, dass dieser seine schnellen Topspins zu direkten Punkten verwerten konnte.
Das ausgeglichene Spiel wurde erst in der Verlängerung des 5 Satzes entschieden. In der Verlängerung wechselte die Führung mehrmals, bis Flo diesen Satz mit 15:13 gewann. Er behielt trotz Hochspannung die Nerven und hatte das Matchglück, das ihm dieser Verlängerung zwei Netzroller gelangen. Mit 2:1 Siegen und einem 6:6 in den Sätzen schied Flo dennoch bereits in der Gruppe aus, da Takamori und Kim über ein besseres Satzverhältnis verfügten.
Durch seine Achtungserfolge gegen Athleten aus Ländern, die professionelle Strukturen im Para-Tischtennis aufweisen können, klettert der „Amateur“ Florian Hartig in der Weltrangliste von Platz 22 auf Platz 19. Den Abstand zum für die Qlympia-Qualifikation relevanten 12. Platz, konnte er deutlich verringern und seine gute Form von den Deutschen Meisterschaften Ende April in Sindelfingen weiter verbessern. Dort gewann Flo sowohl im Einzel, als auch im Doppel die Goldmedaille.
Ein großer Dank geht einmal mehr an Flos unermüdlichen Betreuer, Mentor und Trainer, Peter Sperr, der uns die Infos und Fotos für diesen Beitrag lieferte.