Unglaublich! Bei den prestigeträchtigen X Games in Aspen im US-Bundesstaat Colorado holte Lisa am vergangenen Sonntag im Big Air Wettbewerb die Goldmedaille. Ihr Erfolg bei den inoffiziellen Olympischen Spielen der alpinen Extremsportler war gleich in doppelter Hinsicht historisch. Hintergrundinfos und das Video zum Gold-Sprung findet ihr im Beitrag.
Gerade mal zwei Wochen ist es her, dass die Stadt Nürnberg unsere Taekwondoka Rabia Gülec wegen ihrer Olympia-Teilnahme in Rio als Nürnbergs Sportlerin des Jahres 2016 auszeichnete. So kurze Zeit später scheint ihre Nachfolgerin für das Jahr 2017 bereits festzustehen.
Unserer Free-Skierin Lisa Zimmermann gelang in Aspen, im US-Bundesstaat Colorado der große Coup: Sie holte GOLD beim wohl prestigeträchtigsten Wintersport-Event für Extremsportler, den X-Games. Allerdings nicht in ihrer eigentlichen Paradedisziplin, dem Freeski-Slopestyle sondern beim Big Air Wettbewerb. Beim Freeski-Slopestyle befahren die Athleten einen Parcours mit unterschiedlichen Hindernissen und zeigen spektakuläre Tricks, während es beim Big Air darum geht in einem Sprung über eine Riesenrampe möglichst kreative und schwierige Moves zu präsentieren, um die Jury zu überzeugen.
Die Einladung zu den X-Games wird in der Freestyle-Szene als große Ehre betrachtet und ist nur den besten Skiern vorenthalten. Der Sprung auf Platz 1 beim Big Air Wettbewerb muss für Lisa trotzdem eine große Genugtuung gewesen sein, da sie die Veranstalter für den X Games Slopestyle Wettbewerb nicht fest gesetzt, sondern nur als Ersatzfahrerin nominiert hatten. Und das obwohl Lisa amtierende Weltmeisterin in dieser Disziplin ist.
Lisa hatte dann aber im Big-Air Wettbewerb die passende Antwort parat: Im ersten Durchgang zeigte sie einen Switch 900° Tailgrab, gefolgt von einem 900° Truck Driver und im dritten Anlauf einen bisher in der Frauenklasse noch nie gestandenen „Switch Double Cork 1080°“.
Bei einem Cork dreht sich der Skifahrer gleichzeitig sowohl um die vertikale als auch um die horizontale Achse. Die Angabe „1080°“ bedeutet dabei, dass sich Lisa bei diesem Cork drei Mal um sich selbst drehte – und die Bewegung „switch“ – das sie rückwärts angefahren und bei drei vollständigen Umdrehungen rückwärts gelandet ist.
Auf redbull.de konnte Lisa ihr Glück nach dem spektakulären Sieg kaum in Worte fassen: „Ich kann es nicht glauben! Ich dachte niemals daran, den Switch Double 10 zu stehen. Ich bin wirklich überrascht, dass ich ihn gestanden habe. Glücklicher hätte es nicht laufen können.“
Wie jung die Sportart eigentlich ist, zeigte sich dann bei der Siegerehrung: Mit ihren gerade mal 20 Jahren war Lisa die älteste Sportlerin auf dem Treppchen. Platz 2 ergatterte die erst 14-jährige Estin Kelly Sildaru und Platz 3 die 18-jährige Giulia Tanno aus der Schweiz. Big Air scheint Lisa zu liegen. Vor den X Games gewann sie zwei der bisher erst drei Big-Air-Weltcups. Den letzten im November 2016 in Mailand.
2018 kämpft Lisa für Deutschland und ihre Heimatstadt Nürnberg um Gold bei den „regulären“ Olympischen Spielen, dann allerdings in der Disziplin Slopestyle – Big Air ist in Pyeongchang nicht olympisch. Aber auch hier zählt sie zu den Favoritinnen auf Gold. Ein Selbstläufer wird es trotzdem nicht.
Wir beim GOLDENEN RING werden Lisa gemeinsam mit unseren Förderern, der Sparkasse Nürnberg, Rödel & Partner, Lebkuchen Schmidt, der alpha Gruppe, IPP, Werk B Events und Tucher Bräu finanziell unter die Arme greifen, damit die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kein limitierender Faktor auf ihrem Weg nach Südkorea sind.