Vom 11. bis 21. August 2022 trafen Top-Athlet:innen aus ganz Europa in München aufeinander. Die Bayerische Landeshauptstadt war der Schauplatz für die European Championships 2022, eine Multi-EM mit 177 Medaillenentscheidungen in neun Sportarten. Im Beachvolleyball, Kanu-Rennsport, Klettern, Leichtathletik, Radsport, Rudern, Tischtennis, Triathlon und Turnen wurden die Besten der Besten ermittelt. Auch vier von uns unterstützte Nürnberger Spitzensportler*innen gingen dort auf Medaillenjagd.
Simon Henseleit mit Silber beim Mixed Team Relay
Unser Stipendiat Simon Henseleit trat am 14. August im Mixed-Team Relay an. Bei diesem Triathlon Staffelwettbewerb gehen zwei an Männer und zwei Frauen über jeweils 300 m Schwimmen, 7,2 km Radfahren und 1,6 km Laufen an den Start. Die Deutsche Staffel bestehend aus Valentin Wernz, Nina Eim, Simon Henseleit und Laura Lindemann kam allerdings schlecht aus den Startblöcken. Startläufer Valentin Wernz, der amtierende Sprint-Europameister kam nicht gut ins Rennen und musste mit Rückstand übergeben. Nina Eim blies dann zu einer beeindruckenden Aufholjagd und konnte sich von Platz 9 auf Platz 3 vorkämpfen.
Simon Henseleit nahm dann die Verfolgung des an Rang zwei platzierten Schweizers Westermann auf. Simon, der erst vor Kurzem in Nürnberg sein erstes Bundesligarennen gewonnen hatte, stürmte, getragen von den erneut mehr als 20.000 Zuschauern entlang der Strecke im Olympiapark, an seinen Kontrahenten heran, stellte ihn und übergab mit wenigen Sekunden Vorsprung den virtuellen Staffelstab. „Ich bin mega zufrieden mit meiner Aufholjagd, auch wenn das Laufen hinten raus hart war. Ich wollte die Lücke schließen und hatte gute Beine. Wir haben dann gut zusammengearbeitet, wodurch ich mich ein bisschen für das Laufen erholen konnte“, sagte Henseleit auf der Webseite der DTU.
Schluss-Athletin Laura Lindemann ließ dann nichts mehr anbrennen und sicherte die Position. Am Ende überquerte das schwarz-rot-goldene Quartett nach 1:26:03 Stunden und damit 33 Sekunden nach Frankreich vor einem euphorisierten Tribünen-Publikum die Ziellinie. Damit verlängerte die DTU-Staffel eine beeindruckende Serie: Bereits zum dritten Mal in Folge sicherten Deutschland den zweiten Platz bei einer EM-Entscheidung im Mixed Relay. Glückwunsch zur Medaille, Simon!
Anabel Knoll und Jonas Schomburg mit Einzelstarts im Triathlon
Zwei Tage zuvor, am 12. August startete unsere Stipendiatin Anabel Knoll in der Frauen-Elite im Einzelwettbewerb. Leider hatte Anabel auf dem Weg vom Hotel zur Rennerstrecke einen Fahrradunfall. Die 26-Jährige wurde länger behandelt und entschied sich das Rennen trotzdem zu absolvieren. Anabel biss auf die Zähne, die Schmerzen wurden aber zu stark und sie musste beim Laufen abbrechen. Den Abend verbrachte sie für weitere Untersuchungen dann im Krankenhaus. Gute Besserung und Kopf hoch, Anabel!
Am 13. August war dann Jonas Schomburg an der Reihe. Unser 28-Jähriger Stipendiat trat im Männer-Einzelrennen über die Olympische Distanz (1,5km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) an. Beim französischen Dreifach-Triumph beendete Jonas nach 1:42:08 Stunden das Rennen als bester Deutscher auf Platz 7 und freute sich am Ende über das beste EM-Resultat seiner bisherigen Karriere: „Ich muss ein großes Dankeschön an die Zuschauer sagen. Es war ein Spektakel. Sowas gibt es im Weltzirkus ganz selten. München hat sich von der besten Seite gezeigt“, sagte Jonas dem DTU.
Patrick Schneider ist in zwei Wettbewerben gefragt
Der schnellste Mann Nürnbergs, Patrick Schneider startete am 15. August im Einzelwettbewerb in den Vorlauf über die 400 Meter. Mit 45.58 Sekunden überquerte er als Zweiter seiner Gruppe die Ziellinie und sicherte sich souverän sein Ticket fürs Halbfinale einen Tag später im Olympia-Stadion. Dort landete Patrick mit 45.92 Sekunden auf Platz 4 und verpasste den Einzug ins Finale.45.92S
Ausgeschieden ist nicht ausgeschieden: Bereits am 19. August ging es für Patrick dann in der 4×400 Meter Staffel weiter. Im Vorlauf rannte der 29-Jährige im Deutschen Team mit Marvin Schlegel (Chemnitz), Marc Koch (Berlin) und Manuel Sanders (Dortmund) in 3:01.80 Minuten auf Platz 3 hinter Spanien und den Niederlanden. Die Platzierung reichte, um das Finalticket zu lösen.
Am 20. August verbesserte die Deutsche Männerstaffel im Finale ihre Zeit sogar nochmal auf 3:02,51 Minuten, war aber letztendlich gegen die starke Konkurrenz chancenlos. Der Titel ging an die favorisierten Briten (2:59,35). Zu Silber und Bronze liefen Belgien (2:59,49) und Frankreich (2:59,64).
Für die Weltrangliste bedeutete der 7. Platz in der Staffel wichtige Punkte.